Eine Kurzdokumentation über die Bedeutung des Turkana-Sees für die Menschen im Norden Kenias. Der Film erzählt die Geschichte aus der Perspektive der Betroffenen in einer künstlerisch-modernen Form und verpackt die alarmierende Botschaft in einer positiven Melodie. ‚Until the Last Drop‘ wurde 2016 gedreht und läuft 2017 auf diversen internationalen Filmfestivals u.a. in Los Angeles, Toronto und Budapest. Die Deutschlandpremiere feierte der Film auf dem ältesten deutschen Filmfestival in Oberhausen und wurde auf dem Greenscreen-Festival, dem größten europäischen Naturfilmfestival, vom Publikum zum besten Kurzfilm 2017 ernannt.
Makwekwe ist ein aufstrebender Hiphop-Musiker, der dem friedvollem El Molo Volk angehört. Die El Molos sind die kleinste kenianische Volksgruppe und zählen circa 500 Menschen. In ihrem Dorf haben sie sich eine traditionelle Lebensart bewahrt und pflegen hier weiterhin ihre eigene Sprache. Sie leben direkt am Ufer des Turkana-Sees im Norden Kenias, dem größten Wüstenbinnensee der Welt, der die Lebensader von geschätzten 300.000 Menschen ist, die meisten von ihnen Nomaden des Turkana-Volks.
Der Film folgt Makwekwe auf einer Reise durch die dramatisch schöne und gleichzeitig menschenfeindliche Landschaft, auf der er mehr über die Bedeutung und Gefährdung des Sees lernen will. Denn der See fängt an zu verschwinden. Der Grund dafür ist der jüngst fertiggestellte Gibe-3 Staudamm in Äthiopien, der einen Großteil des Omo-Flusses aufstaut, bislang lieferte der Fluss 85% des Wasser für den Turkana-Sees. Die am Ufer des Sees lebenden Menschen betrachten besorgt den Rückgang des Wassers, der ihre Lebensgrundlage gefährdet. Auf seiner Reise lernt Makwekwe, dass dies aber noch nicht alles ist. Weitere zwei Staudämme sind in Planung, um dem Omo-Fluss Wasser für Agrarflächen zu entziehen, auf denen Baumwolle und Zucker für den Exportmarkt angebaut werden soll.
Wie wird die Zukunft der lokalen Bevölkerung rund um den Turkana-See und dem Omo-Fluss aussehen, wenn die Lebensader versiegt? Die Antwort findet Makwekwe für sich in Kakuma, einem der größten kenianischen Flüchtlingslager. Die Menschen, die aufgrund von Krieg und Dürre aus ihrer Heimat entrissen wurden und hier teilweise in zweiter Generation leben, wurden auch ihrer Kultur beraubt. Müssten die El Molos in ein Camp wie dieses ziehen, weil der See trocken fällt, wäre es das Ende ihrer Lebensart. Als Künstler antwortet er auf diese Sorge in seiner Musik, als El Molo hofft er, dass sein Lied eine Heilsbotschaft sein wird.